Böschungsgestaltung

Agnes Fedl Mittwoch, 5. Februar 2020 von Agnes Fedl

Böschungsgestaltung

Warum nicht einmal anders!

In den meisten Gärten entstehen gewollt oder ungewollt Böschungen. Böschungen, die den Gartenbesitzern jedes Mal Kopfzerbrechen bereiten. Wie könnte man diesen Teil des Gartens hübsch gestalten oder sogar nützen?

Um die Geländestufe wohnlicher zu verzaubern, sollte man die Böschungskanten etwas schlingen lassen und die Böschung von unten mit einer Mauer stützen. So entstehen Ein- und Ausbuchtungen. Was könnte sich besser für eine Sitzecke im Garten eignen als eine geschützte Nische? Sie fügt sich sanft in das Gelände und lässt sich mit duftenden Pflanzen einrahmen. Sitzbereiche, wo man gerne verweilt, sollten besondere Sinneserlebnisse bieten. Besonders hier kann man Düfte genießen. Die erhöhten Pflanzenbeete erlauben eine noch intensivere Erfahrung. Wir müssen uns nicht mehr beugen, wenn wir den Duft der Blüten genießen wollen. Wir entspannen uns bequem in einem Gartensessel und genießen die betörenden Gerüche, mit denen uns die aufblühenden Blüten unseres Gartens beschenken.

Besonders Kräuter gedeihen über einer warmen Steinmauer gut. In der Mittagssonne steigt ihr Duft am intensivsten auf. Thymian (Thymus vulgaris, Thymus citriodorus), Lavendel (Lavandula angustifolia), verschiedene Sorten von Salbei (Salvia officinalis) mit bunten Blattfarben, Oregano (Origanum vulg.) stammen aus dem Mittelmeerraum, und halten Wärme und Trockenheit aus. Die Treppe, die vom Haus zur Sitznische hinunterführt, könnte man mit Thymian verwachsen lassen. Es gibt wilde Formen, die den Tritt gut vertragen. So könnte uns ein Thymianduft über den Weg zum Sitzplatz begleiten.

Stellen wir die Duftpflanzen so zusammen, dass sie mit ihrer Blütezeit einander abwechseln. Die Düfte könnten uns schon im Februar mit den Blüten des Winterduftschneeballs (Viburnum fragrans) berauschen. Gefolgt von Forsythie (Forsythia x intermedia) im März, Narzissen, duftenden Tulpen, Duftveilchen im April, verschiedene Sorten von Flieder (Syringa x hybr.), duftenden Taglilien, Pfingstrosen, Schwertlilien, Nelken und Duftschneeball (Viburnum carlcephalum) im Mai, duftende Sorten von Rosen (ich bevorziehe duftende, öfter blühende, wiederstandsfähige Englische Rosensorten) und den Kräutern im Juni und im Juli, sowie Funkien und Gartenphlox im August. Die im Spätsommer und im Herbst blühenden Pflanzen ziehen besonders viele Schmetterlinge und Bienen an: Sommerflieder (Buddleia davidii), Bartblume (Caryopteris x clandonensis) und Hohe Fettehenne (Sedum telephium) schmücken sich gern mit bunten Faltern.

Die Stützmauer selbst lässt sich am einfachsten mit Natursteinen gestalten. Zur Auswahl gibt es gebrochene Steine, Mauerkantsteine, Steinplatten in verschiedenen Stärken und Steinarten. Verwenden Sie Steine, die in Ihrer nahen Umgebung natürlich vorkommen (so sind auch die Transportkosten geringer). Bis in eine Höhe von 70-80 cm kann man die Steine „trocken“ übereinander schlichten, wobei man darauf achten sollte, dass die Mauer eine Rückneigung bekommt. Tragen Sie zwischen den Steinschichten lehmiges Aushubmaterial auf. So wird die Mauer „binden“ und die Steine können nicht mehr wackeln. Bei einer Mauerhöhe von 40-50 cm kann man die Mauer als „Sitzmauer“ nützen.

Mit ein paar bunten Sitzpolstern lässt sich eine gemütliche „Runde“ gestalten.

Text und Illustration:

DI Dr. Agnes Fedl

Garten- und Landschaftsarchitektin

www.gartenplanung-fedl.at

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